Schestows radikale Vernunftkritik.
édition questions · Salon Verlag: Köln 1999. 38
Seiten
ISBN 3 - 89770 - 027 - 1
Leo Schestow (1866 - 1929) schreibt:
In der Tiefe der menschlichen Seele ist das unausrottbare
Bedürfnis lebendig und die ewige Hoffnung, einmal nach eigenem Willen
zu leben.
Schestows anarchistische Rede rast gegen die sogenannten
Vernunftnotwendigkeiten, das vernünftige Einverständnis in die
Endlichkeit und Vergeblichkeit unseres Lebens. [...]
Was für die meisten das Ende der Philosophie bedeutet,
nämlich die Entmächtigung, ja Abdankung der Vernunft als Herrin
unseres Lebens zugunsten des Wünschens und Verwünschens, oder
anders gesagt: zugunsten eines magischen, emotionalen Weltverhältnisses,
das ist für Schestow gerade der Anfang der Philosophie.

|