|
Eine Anthropologie unserer Vernunft und Moral.
Campus Verlag: Frankfurt am Main; New York 1995. 199 Seiten
ISBN 3 - 593 - 35298 - 2
Daß die Bibel nur Gutes lehrt, diese Meinung überwiegt
sogar bei den Gegnern der Institutionen, die sich auf die Bibel berufen.
Gegen die Kirche z.B. ist man oft nur deshalb, weil diese sich angeblich
nicht genug an die Bibelworte hält. Die traditionell gute Meinung
von dem, was in der Bibel zu lesen ist, scheint wirksamer zu sein als
die eigene Bibellektüre, zu der dieses Buch anleiten will.
Angesichts der nicht enden wollenden täglichen
Grausamkeiten, die sich vernünftige Wesen gegenseitig antun, wird
gern der Zusammenhang von Vernunft und Moral beschoren: als wäre
Moral, insbesondere die der Tötungsächtung, eine Sache der Vernunft.
Da beschert uns der Blick in die Bibel (anstatt nur ins Fernsehen) ein
aufschlußreiches Erschrecken:
Schon der Anfang der Vernunft selbst ist in der Bibel
ein Verbrechen. Im übrigen geht es dort zu wie im wirklichen Leben:
Mord, Plünderung, Vergewaltigung, Genozid. An 100 Bibelstellen wird
ausdrücklich im Namen Gottes getötet, an 1000 Stellen tötet
dieser Gott selbst. Sein Sohn droht schließlich mit nie endenden
Folterqualen über den Tod hinaus denjenigen, die ihn nicht lieben.
Den Liebenden bringt er den eucharistischen Kannibalismus zur Seelenstärkung.
Was ist es für eine moralische Vernunft, die hier
ihren Anfang und ihre Prinzipien erkennt und anerkennt?

Inhalt
1. Das Trauma der Vernunft
|
- Der Schrei der Vernunft
- Die Bibel lesen
- Die Welt vor dem
Fall
- Der Sündenfall
- Die Erbsünde
|
2. Der Weg des Fleisches
|
- Die sanktionierte
Gewalt
- Die Perversion des
Fleisches
- Der Bund mit dem
Fleisch
- Opfern und Essen
- Jesus Antichrist
|
3. Archäologie der Moral
|
- Die Schädelstätte
des Geistes
- Der Höhlenmensch
- Die sexuelle Revolution
- Der Menschenfresserkomplex
- Das Problem der
Moral
|
|
-------
|