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![]() 7. Politischer Klassizismus |
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In Deutschland bekam die Begeisterung für die Antike mit ihren wunderbaren Skulpturen eine politische Bedeutung. Ein Buch, und zwar von Droysen, über Alexander den Großen von Makedonien war dafür entscheidend. Die Preußen sahen sich nämlich als die Makedonen der Neuzeit. Die deutsche Sprache galt ihnen als Erbin des Griechischen. Mit der Kultur Athens ging es gegen die Zivilisation Roms, was eine Abwendung vom Westen bedeutete. Die Nationalsozialisten setzten diese Art Preußentum fort. Sie verpflichteten die Bildhauer auf die Nachahmung der griechischen Skulptur und ihre kolossale Übersteigerung. Als die figürliche Plastik längst schon durch kubistische, futuristische, abstrakte und expressionistische Skulptur verändert und schließlich überholt war, hielt man unter nationalsozialistischer Herrschaft an der figürlichen Plastik, insbesondere an der Aktdarstellung fest, zugleich an der Sehnsucht nach Arkadien und einem heilen Menschenbild mit Blick auf die alten Griechen. "Der Gegenstand der heutigen Bildhauerei ist die reine Gestalt, sie steht, liegt, kniet, schreitet oder tanzt, auf sich selbst gestellt, ohne Lehne oder Stütze", erklärte 1934 der Bildhauer Alfred Hentzen. Die am Kubismus, Expressionismus und auch der ozeanischen und schwarzafrikanischen Skulptur orientierte Plastik wurde als entartet angesehen, konfisziert, verkauft und vernichtet. Einer der am meisten vor und nach dem zweiten Weltkrieg gefeierten Bildhauer war Arno Breker, Jahrgang 1900. Seine Skulpturen vom germanischen neuen Menschen wurden während der Besatzung Frankreichs durch die Deutschen als Symbol des Sieges der deutschen Kultur über die französische 1940 in der Pariser Orangerie ausgestellt. Nach dem Krieg war Arno Breker Baumeister und Bildhauer des Gerlingkonzerns in Köln.
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